Der Weg zur Kosmetikmeisterin

Der Weg zur Kosmetikmeisterin

KEIN MEISTER FÄLLT VOM HIMMEL

Dieser Spruch hat mich mein ganzes Leben lang begleitet, jedoch hatte er noch nie so viel Bedeutung wie jetzt. Seit Januar 2022 bin ich angehende Kosmetikmeisterin und verbringe jede freie Minute damit, den Aufbau der Haut zu analysieren und Inhaltsstoffe besser zu verstehen und auch mehr über die Grenzen der Kosmetik zu wissen. Mir war schon immer klar, dass man für seine Träume arbeiten muss, deshalb habe ich mich für den Weg der Meisterin entschieden.

ABER WIESO EIGENTLICH MEISTERIN?

Nach meiner Gesellenprüfung zur staatlich anerkannten Fachkosmetikerin bei der Handwerkskammer wollte ich das Handwerk der Fachkosmetikerin vertiefen und meine Behandlungsweise ebenso wie mein Fachwissen perfektionieren. Der Abschluss einer Meisterin ist die perfekte Möglichkeit, die eigene Expertise auszubauen und eine richtige Spezialistin in ganzheitlicher Kosmetik zu werden. Zur ganzheitlichen Kosmetik gehört nämlich nicht nur „ein bisschen Hautpflege“ sondern ein allumfassendes Konzept – bestehend aus richtiger Ernährung, aeroben Bewegung, gesunder Lebensweise, professionellen Behandlungen und natürlich der richtige Heimpflege. Denn Hautpflege ist wie Sport – man bekommt nämlich nicht durch das einmalige Besuchen eines Fitnessstudios einen Sixpack. Dahinter steckt vielmehr monatelanges, regelmäßiges Training. Und genauso ist es auch bei der Hautpflege!

WIESO IST MIR HAUTPFLEGE WICHTIG?

Das individuelle Hautpflege-Ziel wird nicht durch unregelmäßiges oder falsches Pflegen der Haut oder durch unregelmäßige Besuche bei der Fachkosmetikerin erreicht. Dazu gehört – genau wie beim Sport – Disziplin und ein grundlegendes Konzept. Um dies zu erreichen bin ich als Kosmetikmeisterin für meine Kunden da und unterstütze sie, ihren individuellen Plan zu erstellen. Und im Endeffekt macht man es doch für sich selbst, um sich wohl in der eigenen Haut zu fühlen, oder? Wieso schenkt man sich also selbst nicht einmal die Aufmerksamkeit und nimmt sich abends 10 Minuten mehr Zeit im Bad? 10 Minuten Wellness am Tag führen garantiert dazu, dass man sich in der eigenen Haut wohler fühlt und das strahlt man dann auch nach Außen aus. Kosmetik wird oft mit „nur etwas schminken“ assoziiert, jedoch steckt viel mehr dahinter, und das ist glücklicherweise in den letzten Jahren mehr in den Vordergrund gerückt. Und genau dieses Wissen möchte ich durch meinen Meistertitel nach außen tragen und meine Mitmenschen dafür begeistern, sich selbst die Zeit für das eigene Wohlbefinden zu schenken.

WAS UNTERSCHEIDET KOSMETIKMEISTER UND KOSMETIKER?

Der Kosmetikmeister ist ein international anerkannter Qualitätsstandard, der eine Fachkosmetikerin von anderen Kosmetikerinnen mit einer oft sehr kurzen Grundausbildung unterscheidet. Da es sehr einfach ist, sich in der Wellness- und Beauty Branche selbständig zu machen, ist genau dieses Qualitätsmerkmal so besonders. Mir war es daher von Anfang an wichtig, das Handwerk von der Pike auf zu Lernen und zu vertiefen. Meine Grundausbildung habe ich in 2,5 Jahren dual absolviert – in einem Kosmetikinstitut sowie in der Berufsschule. Da ich durch meinen ausgezeichneten Abschluss Kammersiegerin der Handwerkskammer und 2. Landessiegerin im Ausbildungsberuf Kosmetik geworden bin, durfte ich mich für die Begabtenförderung bei der Handwerkskammer bewerben. Diese Begabtenförderung hat es mir nun ermöglicht, den Weg zum Meistertitel jetzt schon zu bestreiten.

WIE WIRD MAN NUN EIGENTLICH KOSMETIKMEISTER?

Der Kosmetikmeister ist in vier Teile aufgeteilt – die ersten zwei davon absolviere ich derzeit bis Ende Juli an einer privaten Kosmetikschule. Dort erhalte ich fachspezifisches Wissen zu dem Aufbau von Kosmetikprodukten und deren Inhaltsstoffen, Anatomie, Chemielehre, Dermatologie, Physiologie, Biologie, Ernährung, Visagistik, apparative Kosmetik, Gesundheitsförderung, Permanent Make-up, Problemzonenbehandlung sowie Hintergrundinformationen zur Organisation von Betriebsabläufen, Rechtsgrundlagen, Marketing, Betriebswirtschaftslehre und vieles mehr.
Teil drei und vier absolviere ich ab August bis Ende Oktober an der Handwerkskammer Niederbayern. Diese zwei Teile beinhalten Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Gründungs und Übernahmeaktivitäten, Unternehmensführungsstrategien entwickeln sowie den Berufspädagogischen Teil, welcher dafür gedacht ist, in Zukunft angehende staatliche FachkosmetikerInnen auszubilden.

WAS IST MEIN ZIEL?

Mit dem abgeschlossenen Meistertitel möchte ich ein Vorbild für Kolleginnen sein und sie dadurch inspirieren, dass Weiterbildungen ein Qualitätsmerkmal in unserer Branche sind und ihre eigene Arbeit dadurch an Wert gewinnt. Kosmetikerin zu sein ist nämlich kein Beruf, sondern eine Berufung.

„If your dreams don’t scare you, they are too small.“ – Richard Branson